Herzlich willkommen zu dem Tagebuch aus dem Leben einer Weinrebe!
Meine kurze Vita:
Freunde nennen mich Vitus und mittlerweile bin ich 15 Herbste alt. Meine Wurzeln stammen aus Amerika, ich glaube das hat etwas mit der Reblaus zu tun, die im vorletzten Jahrhundert einen Großteil meiner Artgenossen in Europa vernichtet hatte. Ich lebe nun schon eine ganze Weile in der Süd-Pfalz und von meinem Standort habe ich einen wunderbaren Blick Richtung Südwesten. Ich kann dort die Ausläufer des Pfälzer Waldes sehen, an der die deutsche Weinstraße verläuft. Doch dazu erzähle ich ein andermal. Seit ein paar Jahren hat mein Winzer angefangen ein paar neue, ungewohnte Dinge auszuprobieren. Zum Beispiel fährt er alle drei bis vier Jahre abgelagerten Pferdemist oder anderen Kompost in den Weinberg. Im Frühjahr sät er Klee und andere Grünpflanzen zwischen die Rebstöcke, die im Sommer wunderbar blühen und jede Menge Schmetterlinge und andere Tiere anlocken. Als Pflanzenschutz verwendet er auch keine Chemikalien mehr, sondern Fenchelöl- und Backpulverlösungen. Biologischer Weinbau nennt das mein Winzer! In den ersten Jahren der Umstellung mußte ich ganz schön an meine Reserven gehen und meine Früchte waren weniger und fielen sehr viel kleiner aus als gewohnt. Doch mittlerweile habe ich mich wieder an diese Ernährung und Behandlung gewöhnt, denn meine Vorfahren haben schließlich auch so gelebt. Insgesamt bin ich rundum zufrieden in meinem Weinberg, werde seltener krank und fühle mich richtig vital. Meine Trauben sind zwar nicht mehr so üppig wie früher, aber dafür duften diese sehr intensiv und schmecken wunderbar süß.
Fortsetzung des Tagebuch der Bio-Weinrebe Vitus folgt!